Vom Verfall der Tradition zur Neubildung politischer Subjektivität: Organisation im Wandel
In: Schriftenreihe für kritische Sozialforschung und Bildungsarbeit Bd. 4
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In: Schriftenreihe für kritische Sozialforschung und Bildungsarbeit Bd. 4
In: Schriftenreihe für kritische Sozialforschung und Bildungsarbeit 7
In: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung: BzG, Band 41, Heft 4, S. 137-143
ISSN: 0942-3060
Die "Kollektive-Autobiografie-Forschung" (KAF) ist eine qualitative Methode zur Bearbeitung von autobiografischem Textmaterial (Interviews oder verfasste Episoden und Geschichten) in einer Forschungsgruppe. Sie ist Anfang der 80er Jahre ausgehend von subjekttheoretischen Grundpositionen der Kritischen Psychologie entwickelt worden (ZECH 1983, 1988). Heute synthetisiert sie subjekttheoretische und systemtheoretische Perspektiven. Bei der KAF wird die verbreitete Trennung in Forscher und Erforschte aufgehoben, indem die Theorien und Methoden von den Betroffenen selbst angeeignet und auf ihre eigene Situation analytisch angewendet werden. Für das Forschungsprozedere sind folgende Merkmale charakteristisch: 1. Die erforschten Subjekte sind Protagonisten eines autobiographischen Handlungsgeschehens. 2. Sie sind Autoren einer erzählten autobiographischen Geschichte. 3. Sie sind Zeitzeugen einer gesellschaftlichen Situation. 4. Sie sind Forschungssubjekte im wissenschaftlichen Interpretations- und Theoretisierungsprozess. In diesen vier Rollen sind die Subjekte permanent als Betroffene und Experten präsent. Das Erkenntnisinteresse der KAF richtet sich über die Selbstaufklärung und die Erweiterung der individuellen Handlungsfähigkeit hinaus auf die Rekonstruktion verallgemeinerbarer Handlungs- und Begründungstypen in umschreibbaren gesellschaftlichen Situationen. Das Forschungssetting gestaltet sich als mehrstufiger Gruppenprozess, in dem Texte unterschiedlicher Ordnung – vom Fall bis zur Theorie – interaktiv und dialogisch erzeugt werden. Exemplarisch wird dies an einem deutsch-deutschen Forschungsprojekt zu biografischen Mustern in Politisierungsprozessen entwickelt. URN: urn:nbn:de:0114-fqs000246 ; Collective Research in Autobiography" is a qualitative method of working on autobiographical text materials (interviews or written episodes and stories) in a research group. It was developed in the early 1980s from the starting point of basic positions of Critical Psychology concerning the theory of the subject (ZECH 1983, ...
BASE
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 1, Heft 2
ISSN: 1438-5627
Die "Kollektive-Autobiografie-Forschung" (KAF) ist eine qualitative Methode zur Bearbeitung von autobiografischem Textmaterial (Interviews oder verfasste Episoden und Geschichten) in einer Forschungsgruppe. Sie ist Anfang der 80er Jahre ausgehend von subjekttheoretischen Grundpositionen der Kritischen Psychologie entwickelt worden (ZECH 1983, 1988). Heute synthetisiert sie subjekttheoretische und systemtheoretische Perspektiven. Bei der KAF wird die verbreitete Trennung in Forscher und Erforschte aufgehoben, indem die Theorien und Methoden von den Betroffenen selbst angeeignet und auf ihre eigene Situation analytisch angewendet werden. Für das Forschungsprozedere sind folgende Merkmale charakteristisch: 1. Die erforschten Subjekte sind Protagonisten eines autobiographischen Handlungsgeschehens. 2. Sie sind Autoren einer erzählten autobiographischen Geschichte. 3. Sie sind Zeitzeugen einer gesellschaftlichen Situation. 4. Sie sind Forschungssubjekte im wissenschaftlichen Interpretations- und Theoretisierungsprozess. In diesen vier Rollen sind die Subjekte permanent als Betroffene und Experten präsent. Das Erkenntnisinteresse der KAF richtet sich über die Selbstaufklärung und die Erweiterung der individuellen Handlungsfähigkeit hinaus auf die Rekonstruktion verallgemeinerbarer Handlungs- und Begründungstypen in umschreibbaren gesellschaftlichen Situationen. Das Forschungssetting gestaltet sich als mehrstufiger Gruppenprozess, in dem Texte unterschiedlicher Ordnung – vom Fall bis zur Theorie – interaktiv und dialogisch erzeugt werden. Exemplarisch wird dies an einem deutsch-deutschen Forschungsprojekt zu biografischen Mustern in Politisierungsprozessen entwickelt.
In: Journal für Psychologie, Band 7, Heft 3, S. 10-31
Anhand autobiographischer Fallrekonstruktionen werden im deutsch-deutschen Vergleich individuelle Politisierungsprozesse erörtert. Dabei wird das Verfahren der "Kollektiven-Autobiographie"-Forschung angewandt, bei dem sich die Forschenden selbst zu Erforschten machen und in einem metasubjektiven Verständigungsrahmen methodisch kontrolliert ihre Biographien rekonstruieren. Die Ergebnisse erbrachten Hinweise darauf, dass die Subjekte sich mittels spezifischer biographischer Muster durch die jeweiligen Verhältnisse hindurchgearbeitet haben und hierbei sowohl ihr Muster realisierten als auch die Verhältnisse reproduzierten. Biographische Muster sind diejenigen psychischen Strukturen, die den Subjekten ihre Autopoesis und auch ihre gesellschaftliche Viabilität, also den Anschluss an die eigene Lebensgeschichte bzw. Biographie, und an die je konkreten historischen Gesellschaftsbedingungen sichern. Die rekonstruierten ost- und westdeutschen Autobiographien geben somit Auskunft über individuelle Politisierungsmuster sowie über typische gesellschaftliche Politikräume und -praktiken.